After Life

After Life, drei Staffeln mit jeweils sechs Folgen, läuft auf Netflix

Achtung Spoiler

After Life ist eine Serie, die berührt und das tiefgreifend mitten hinein ins Herz. Tony hat seine über alles geliebte Frau Lisa verloren, die an Brustkrebs gestorben ist. Nach ihrem Tod ist er verzweifelt, will sich sogar das Leben nehmen und legt sich eine neue ruppige Persönlichkeit zu, um nicht ganz zu zerbrechen.

Doch der Plan, sein Umfeld dadurch abzuschrecken, geht nicht auf.

Die Schäferhündin Brandy ist ein weiterer wichtiger Anker für Tony, die ihn wiederholt davor bewahrt, zu sterben. Die Bindung zwischen ihnen ist groß und sie ist ein wichtiges Bindeglied zu Lisa. Schließlich hat er ihr den Hund geschenkt und beide lieben / liebten Brandy über alles. Die Serie zeigt deutlich wie eng die Beziehungen zwischen Menschen und Hunden ist, dass diese treuen Seelen oft der einzige Halt für ansonsten einsame Menschen sind.

Die Serie besticht einerseits durch unfassbar nah gehende Momente, die einem die Tränen in die Augen treiben, denn Tony kann seine Frau nicht vergessen und im Laufe der drei Staffeln sieht er ein, dass sie die eine wahre Liebe für ihn gewesen ist und dass keine andere Frau sie ersetzen kann. Er schaut sich immer wieder Filme an, die als Rückblicke dienen, in denen Lisa und auch er zu sehen sind. So ist das Schicksal von Lisa ganz dicht beim Zuschauer und man sieht und spürt die tiefe Liebe zwischen ihnen.

Um diesen starken Emotionen etwas entgegenzusetzen, hat die Serie auch einen teils wirklich derben Humor, den ich eigentlich nicht mag, da er des Öfteren über das Ziel hinausschießt. Allerdings passt er zu After Life, denn die Charaktere sind allesamt ziemlich skurril, aber daher authentisch. Denn hier spielen keine glattgebügelten Hollywood-Schönheiten mit, sondern Darsteller, die herrlich normal aussehen. Die alle ihre Bürden zu tragen haben und denen jeder Tag neue Steine in den Weg legt. Das Leben hat sie geprägt, sodass sie eben nicht ohne Ecken und Kanten sind, stattdessen haben die Jahre sie zu dem gemacht, was sie jetzt sind.

So traurig und berührend die Serie ist, sie zeigt ebenfalls, dass man Freundschaften an ungewöhnlichen Orten findet, zum Beispiel auf dem Friedhof, als Tony die trauernde Anne kennenlernt, die ihren verstorbenen Mann über alles vermisst. Sie werden zu Freunden und Anne sagt so einiges, das nicht nur Tony zum Nachdenken bewegt, sondern auch den Zuschauer. Ein Zitat ist mir in Erinnerung geblieben: Engel sind unter uns, manchmal haben sie Fell und bellen.

Tony erkennt, dass nicht nur er einsam ist, sondern dass sein Umfeld ebenso auf die eine oder andere Weise allein ist. So wie Kath, seine Kollegin und ebenso die anderen, die bei dem Lokalblatt arbeiten. Jeder auf seine eigene Weise.

Und die Serie weckt Hoffnung, denn sie zeigt, dass man doch nicht so allein ist, wie man vielleicht denkt. Dass man Nähe zulassen muss, um sie zu bekommen.

Ich gebe der Serie fünf Sterne, weil sie mich so sehr berührt und ich noch oft an sie denken werde.

 

 

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