Kann Lesen denn Sünde sein?

Der erste Gedanke zu dieser Frage ist natürlich ein klares NEIN. Aber sobald man darüber nachdenkt, ist die Beantwortung nicht mehr so einfach, da so einige Genres mit Vorurteilen oder Geringschätzung behaftet sind. (ich verzichte auf Gendern in meinen Artikeln, mit Leser meine ich m/w/d).

Denn die Frage könnte auch so aussehen:

Muss ich mich dafür schämen, Liebesromane zu lesen oder in meinem Fall zu schreiben?

Auf die Leser von Krimis wird niemals herabgesehen, weil sie gerne über das gewaltsame Ableben eines Menschen lesen. Oder in die kranken Gehirnwindungen eines Psychopathen bei einem Thriller eintauchen.

Aber wie sieht es bei einem Liebesroman aus, bei einem Erotikroman oder wie bei vielen meiner Bücher bei einem erotischen Liebesroman mit BDSM-Thematik?

Das ist doch Schund und so einen Roman kann jeder schreiben, dazu braucht man weder Talent, Verstand noch Fingerspitzengefühl. Diese Behauptungen kommen immer wieder, meistens von Menschen, die diesen Themen nichts abgewinnen können. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Liebesromane leben immer von Gefühlen, die so gekonnt beschrieben sind, dass der Leser in die Geschichte versinken, sich in die Haut der Akteure versetzen kann, als wäre er tatsächlich ein Teil von ihr.

Und ist ein erotischer Roman nicht einem Porno gleichzusetzen, wo besteht der Unterschied, ist doch beides gleich schmutzig. Die Grenzen sind fließend, jedoch liest sich ein Liebesroman niemals wie eine Gebrauchsanweisung, bei der die Frau nur benutzt wird, damit der Mann seine Lust an ihr stillen kann. Da Pornos von Frauen meistens weder gerne gelesen noch gesehen werden, hat irgendjemand den Begriff Hausfrauenporno erfunden, den ich absolut antiquiert und respektlos empfinde, als Autor, als Frau, als Leser. Als würde man als Leser ganz unten stehen, ungebildet und frustriert, als Verfasser eines solchen Werkes sowieso.

Unterhaltungsliteratur entführt den Leser immer in die Welt der Fantasie, unabhängig, ob es ein Krimi, Thriller, Fantasy, Science-Fiction oder ein erotischer Titel ist. Schließlich ist Fiktion grenzenlos und jeder Mensch braucht diese Pausen vom stressigen Alltagsleben. Lesen ist Urlaub für die Sinne.

Wir haben den Luxus, uns unsere Literatur aussuchen zu können. Wir können lesen, was uns am besten entspannt, was uns aus der Realität reißt, damit wir wieder neue Kraft tanken können, um unsere tagtäglichen Aufgaben zu bewältigen.

Und über die Liebe zu schreiben ist erfüllend, über sie zu lesen ist bewegend, über sie literarisch oder menschlich zu urteilen ist arrogant. 

Ich lese gerne über Alphahelden, schreibe gerne über Frauen, die diese Alphahelden herausfordern und liebe es meine Leser in meine Welten zu entführen. 

4 Gedanken zu „Kann Lesen denn Sünde sein?“

  1. Da gebe ich dir Recht Linda wo kommen wir denn da hin uns Vorschreiben zu lassen was wir lesen oder schreiben. Wir leben im 21 . Jahrhundert und nicht in der Steinzeit. Ich lese Querbeet von Liebesschnulzen über Dark fantasy bis BDMS alles und liebe es.

    Antworten
  2. Ich finde auch das wir lesen sollten was wir mögen, ich zum Beispiel mag keine Krimis…. aber wenn ich meinen Freundinnen sage od. zeige welche Bücher ich lese schütteln sie die Köpfe….ich lese sie mit Begeisterung Dark Romance deine Bücher sowieso.

    Antworten
    • Es ist schon kurios, über ermordete Menschen zu lesen ist gesellschaftsfähig, über Liebe und Erotik dagegen verpönt (bei so einigen). Ich freue mich auf jeden Fall, dass du so gerne meine Romane liest und dich in dem Genre wohlfühlst.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Wenn Du einen Kommentar abgibst, werden die eingegeben Daten und Deine IP-Adresse gespeichert. Die E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Weitere Informationen zur Datenspeicherung findest Du in meiner Datenschutzerklärung