Willkommen im Federwald

Meine Empfängerinnen des Newsletters haben mir wunderbare Rückmeldungen zu meiner Idee einer Dark-Fairytale-Reihe gegeben, die an den Federzirkel angelehnt ist und mich aus dem Nichts angesprungen hat. Die Reihe ist sozusagen eine dunkle Märchenversion der Sullivan-Brüder. Allerdings sind die SulliWolves eigenständige Charaktere, die in einer dunklen Märchenwelt angesiedelt sind. Sie sind furchtlos und dominant, das haben sie mit den Sullivans gemeinsam. Aber ansonsten …

Daher habe ich diese frechen hartnäckigen Plot-Bunnys nicht in die Wildnis gejagt, sondern ihnen ein kuschliges Zuhause gegeben, wo sie sich überaus wohlfühlen und mich beständig umhoppeln dürfen. 🙂

Herzlich Willkommen im Federwald:

Wenn im Federwald die Federn zu Boden schweben,
dann wirst du mehr verlieren als nur dein Leben.
 
Nimm dich in der Nacht
besonders in Acht.
 
Denn in den Tiefen des Waldes lauern sie
und entkommen kannst du ihnen nie.
 
Ihre Berührungen sind hart
aber auch schrecklich zart.
 
Wie ein sanfter Hauch berühren sie dich
und du gehörst ihnen unendlich.
 
Leseprobe:

Ich blieb stehen, in dieser unfassbaren Schönheit, mit dem Namen Federwald. Die türkisfarbenen Flocken bedeckten mittlerweile jede Oberfläche, sogar den Farn, der auf unserer Seite niemals so hochwuchs und schon gar nicht im Winter. Der Schnee verschluckte jedes Geräusch und von Diotto hörte ich nichts mehr. Auch seine Spuren waren längst unter einer dicken Schicht verschwunden, ebenso wie meine Fußtritte. Der Farn reichte mir bis zum Oberkörper, die einzelnen Pflanzen wuchsen so weit voneinander entfernt, dass ich durch sie hindurchlaufen konnte.
 

Ebereschen und Kiefern wechselten sich ab und die Eschen trugen ihre purpurfarbenen Früchte, die so hübsch aussahen, jedoch hochgiftig waren. Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, aber ich hatte die Orientierung verloren und wusste nicht mehr in welcher Richtung der Rückweg lag. Dennoch eilte ich weiter, denn die Sorge um Diotto ließ mich jede Vorsicht vergessen.

Im Schatten einer Kiefer blieb ich abermals stehen und lauschte angestrengt, versuchte irgendetwas zu hören oder zu erhaschen, doch allein mein wummernder Herzschlag gellte mir in den Ohren.

„Wen haben wir denn hier?“ Beides passierte gleichzeitig, die unfassbar tiefe Stimme ertönte direkt hinter mir und eine große Hand bedeckte meine Lippen, presste sich mit genügend Druck auf sie, um meinen Schrei zu verschlucken.

Ich versuchte meinen Ellbogen nach hinten zu rammen, doch er lachte nur über meine vergebliche Gegenwehr und schlang seinen freien Arm um meinen Oberkörper. Schwarzes Leder bedeckte den Arm und seine Kraft jagte meinen Puls noch höher.

Ich spürte seinen harten Körper an meiner Rückseite und ahnte, dass er mich um einiges überragte.

„Wer bist du und was machst du in meinem Königreich?“

Das war nicht etwa ein Lakai, sondern einer der SulliWolves. Er rutschte mit der Hand tiefer und seine langen Finger schmiegten sich um meine Kehle.

„Mein Hund ist in den Wald gerannt und ich …“

„Das ist also deine Ausrede.“ Ohne Vorwarnung ließ er mich los, umklammerte mein Handgelenk und wirbelte mich zu sich herum, sodass ich gegen ihn prallte. Er starrte auf mich herab, mit unmenschlich erscheinenden türkisfarbenen Augen, die direkt in meine Seele sahen, als könnte er in meinen Verstand eindringen.

Er packte meinen geflochtenen Zopf und zerrte meinen Kopf nach hinten, während er mich ansah, als würde er gerade über mein Schicksal entscheiden.

Über mein Leben oder meinen Tod!

Seine Haare waren ebenso schwarz wie das Leder, das ihn von Kopf bis Fuß bedeckte. Und er war ein wunderschöner Killer.

Er schubste mich, sodass ich auf den Boden fiel, während sein Blick mich streichelte. Jeden Inch von mir abtastete, als würde er mich mit den Händen berühren, mich liebkosen und brennende Spuren auf meiner Haut hinterlassen.

„Ich werde dich bestrafen“, sagte er, während ich vergeblich versuchte aufzustehen, doch meine Muskeln verweigerten sich mir. „Aber wie diese Strafe aussieht, hängt von dir ab. Also, Vögelchen, das mir ins Netz gegangen ist, wie ist dein Name? Und ich frage nicht noch einmal.“

9 Gedanken zu „Willkommen im Federwald“

  1. Wow Gänsehaut pur. Ich bin hin und her gerissen und meine Gefühle fahren Achterbahn.
    Will einfach nur mehr…
    Freue mich schon sehr auf das Lesevergnügen 😍😍😍

    Antworten

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